Mit dem Ja-Wort auf der Überholspur
Heiraten?
Nicht nur Amor hat hier ein Wörtchen mitzureden, sondern auch der gute alte Mammon! Eine aktuelle Umfrage zeigt: Knapp ein Viertel der jungen Leute im Alter von 16 bis 29 Jahren sieht in der Ehe vor allem eines – eine Strategie, das Bankkonto zu füllen. Romantik ist schön und gut, doch wer sagt, dass man nicht beides haben kann?
Der Ehe-Bonus vom Finanzamt
Das berühmt-berüchtigte Ehegattensplitting sorgt dafür, dass Paare ordentlich Steuern sparen können. Klingt kompliziert? Ist es auch, aber in Kurzform: Beide Einkommen werden zusammengepackt, geteilt und dann so besteuert, als ob jeder die Hälfte verdient hätte. Besonders für Paare mit großem Gehaltsunterschied ein echtes Sparmodell! Doch Vorsicht: Nicht jeder profitiert gleich.
Mehr Netto vom Brutto
Die Wahl der Steuerklassen kann monatlich mehr Geld aufs Konto spülen. Aber Achtung: Es könnte eine fette Nachzahlung drohen. Trotzdem, clever genutzt, kann dies vor allem für staatliche Leistungen wie Elterngeld ein Plus bedeuten.
Aktien und Erbschaften
Mit der Heirat verdoppelt sich nicht nur der Ring am Finger, sondern auch der Sparerpauschbetrag. Und sollte der Partner die Segel streichen, ist zumindest finanziell für den Hinterbliebenen gesorgt: Höhere Freibeträge bei Erbschaften und das Recht auf Witwen- oder Witwerrente machen’s möglich.
Krankenversicherung
In bestimmten Konstellationen können sich Paare gemeinsam günstiger krankenversichern. Eine Familienversicherung kann so manchen Euro sparen.
Nicht nur Rosenbeete
Eine Ehe aus rein finanziellen Gründen? Kann funktionieren, sollte aber gut durchdacht sein. Denn was, wenn die Liebe doch flöten geht? Eine Scheidung kann finanziell und emotional teuer zu stehen kommen. Klare Absprachen und eventuell ein Ehevertrag können vor bösen Überraschungen schützen.
Liebe oder Geld?
Ehe bietet unbestreitbar finanzielle Vorteile. Aber wie bei allen Dingen im Leben: Die richtige Balance macht’s. Wer schlau plant, kann die Segel gemeinsam in Richtung finanzieller Sicherheit setzen – und das, ohne die Romantik über Bord zu werfen.
Angesichts der horrenden Summen, die manche für eine Hochzeit ausgeben, muss man dann aber auch wenigstens solange zusammen bleiben, bis die Ausgaben wieder reingewirtschaftet sind 😉. Aber wenn man eh zusammenbleiben will, ist der finanzielle Aspekt durchaus ein Argument. War bei meinem Mann und mir nicht anders. Wir haben erst später festgestellt, dass verheiratet zu sein sich doch ganz nett anfühlt – Pragmatiker eben.
Lieber Adam,
als Freie Traurednerin kenne ich mich vor allem mit den Liebesgeschichten der Brautpaare aus 🙂 Da steht eindeutig die Romantik im Vordergrund, jedoch auch die gegenseitige Verantwortlichkeit im partnerschaftlichen Sinn.
Ich freue mich jedes Mal, wenn zwei Menschen sich gefunden haben und den Bund für ihr Leben schließen, das erfordert Mut und Vertrauen, die ihre Liebe tragen.
Doch auch die rein rechtlichen Hintergründe mögen berechtigte Motivation ausmachen, insbesondere, wenn Kinder dazu kommen.
Von daher finde ich durchaus nachvollziehbar, dass der rechtliche Rahmen bewusst dazu beiträgt, Ehen zu schließen.
Und wer doch das freie Zusammenleben bevorzugt, hat ja immerhin inzwischen vielfältige andere vertragliche Möglichkeiten, auch Finanzielles zwischen den Partnern zu regeln.
Viele Grüße
Gabi