Die deutsche Wirtschaft schrumpft im Jahr 2023 dramatisch!

  • Beitrag zuletzt geändert am:28. September 2023
  • Lesedauer:4 min Lesezeit

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Vorhersagen für das Bruttoinlandsprodukt gesenkt – um beachtliche 0,9 Prozentpunkte, um genau zu sein. Das bedeutet, dass wir uns auf einen Rückgang von 0,6 Prozent einstellen müssen. Was steckt dahinter?

Nun, hohe Inflation, eine weniger als begeisternde Weltwirtschaft und die Aussicht auf steigende Zinsen haben die Experten dazu bewogen, ihre ursprünglichen Konjunkturprognosen zu überdenken. Das bislang erwartete Wachstum von 0,3 Prozent ist nun leider Geschichte, und an seiner Stelle steht ein Minus von 0,6 Prozent im Raum. Diese düsteren Aussichten stammen aus der neuesten Gemeinschaftsdiagnose, die als wichtige Grundlage für die Steuerplanung der Bundesregierung dient.

Warum dieser Pessimismus? Nun, einer der Hauptgründe ist, dass sich die Industrie und der private Konsum einfach nicht so schnell erholen, wie wir es uns im Frühjahr erhofft hatten. Oliver Holtemöller, der Vizepräsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), erklärte diese trübe Aussicht. Aber es gibt einen Silberstreif am Horizont – 2024 wird voraussichtlich ein Wachstum von 1,3 Prozent eintreten, wenn auch etwas schwächer als die ursprünglich angenommenen 1,5 Prozent im Frühjahr. Und 2025 könnten wir schließlich mit einem Plus von 1,5 Prozent rechnen. Nicht alles ist also verloren!

Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass die konjunkturelle Schwäche bereits auf dem Arbeitsmarkt spürbar ist. Aufgrund der anhaltenden Personalknappheit wird es in diesem Jahr voraussichtlich nur einen moderaten Anstieg der Arbeitslosenzahlen geben. Erwarten Sie etwa 2,6 Millionen Personen – das sind rund 174.000 mehr als im Vorjahr. Aber für das kommende Jahr könnte sich die Lage leicht verbessern, und bis 2025 wird die Arbeitslosigkeit voraussichtlich auf unter 2,5 Millionen sinken.

Was die Inflation betrifft, gibt es zumindest eine gute Nachricht für die Verbraucher da draußen. Die Preise scheinen allmählich zu sinken. Die Inflationsrate wird in diesem Jahr voraussichtlich bei 6,1 Prozent liegen, aber bis 2024 wird sie auf erfreuliche 2,6 Prozent zurückgehen und sich 2025 weiter auf 1,9 Prozent reduzieren. Die Löhne reagieren bereits auf diese Entwicklungen, was die Kaufkraft der Beschäftigten wiederbelebt und den privaten Konsum stützt.

Es gibt jedoch auch dunkle Wolken am Horizont, insbesondere für die Baubranche. Gestiegene Finanzierungskosten könnten zu einem spürbaren Rückgang der Wohnungsbauinvestitionen führen, und das wird wohl bis ins nächste Jahr hinein anhalten.

Was den Export betrifft, sollten wir vorerst keine großen Sprünge erwarten. Die Flaute in wichtigen Absatzmärkten wie dem Euroraum und China wirkt sich negativ auf unsere Exporte aus, da weniger Konsum- und Vorleistungsgüter nachgefragt werden. Auch hohe Energiekosten und der anhaltende Fachkräftemangel setzen den deutschen Exportunternehmen zu. Daher wird erwartet, dass die Ausfuhren in diesem Jahr um 1,0 Prozent zurückgehen und 2024 um 1,8 Prozent wachsen werden.

Die Gemeinschaftsdiagnose, die diese düsteren Aussichten zusammenfasst, wurde von verschiedenen renommierten Instituten erstellt, darunter das RWI in Essen, das Ifo-Institut in München, das Kieler IfW, das IWH in Halle und das Berliner DIW. Letzteres ist nach einer Neugestaltung seiner eigenen Konjunkturforschung wieder mit an Bord.

You are currently viewing Die deutsche Wirtschaft schrumpft im Jahr 2023 dramatisch!