Vor und Nachteile von ETFs

ETFs sind börsengehandelte Fonds, die einen bestimmten Index wie den DAX oder den MSCI World nachbilden. Sie sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, sowohl bei Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren. Doch was sind die Vor- und Nachteile von ETFs im Vergleich zu anderen Anlageformen? In diesem Blogbeitrag wollen wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Pro- und Contra-Argumente geben.

Wie funktionieren ETFs?
Quelle: tagesschau

Vorteile von ETFs

Geringe Kosten:

ETFs haben in der Regel deutlich niedrigere Verwaltungsgebühren als aktiv gemanagte Fonds, da sie keinen Fondsmanager benötigen, der ständig Kauf- und Verkaufsentscheidungen trifft. Die Kosten für einen ETF liegen meist zwischen 0,1 und 0,5 Prozent pro Jahr, während ein aktiver Fonds oft mehr als 1 Prozent verlangt. Außerdem fallen bei ETFs keine Ausgabeaufschläge an, die bei aktiv gemanagten Fonds bis zu 5 Prozent betragen können. Die geringeren Kosten wirken sich positiv auf die langfristige Rendite aus.

Hohe Transparenz:

ETFs bilden einen Index eins zu eins ab und investieren in alle oder fast alle Wertpapiere, die im Index enthalten sind. Das bedeutet, dass Sie als Anleger jederzeit wissen, worin Ihr Geld angelegt ist und wie sich der ETF im Vergleich zum Index entwickelt. Bei aktiv gemanagten Fonds hingegen ist oft unklar, welche Strategie der Fondsmanager verfolgt und welche Risiken er eingeht.

Hohe Risikostreuung:

ETFs ermöglichen Ihnen eine breite Streuung Ihres Kapitals über verschiedene Branchen, Länder und Anlageklassen hinweg. Mit einem einzigen ETF können Sie zum Beispiel in tausende Aktien aus aller Welt investieren oder in verschiedene Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Bonitäten. So reduzieren Sie das Risiko, dass ein einzelnes Wertpapier oder ein einzelner Markt Ihre Gesamtrendite negativ beeinflusst.

Einfache Handelbarkeit:

ETFs werden wie Aktien an der Börse gehandelt und können jederzeit gekauft und verkauft werden. Sie sind somit sehr liquide und flexibel. Sie können auch Sparpläne auf ETFs einrichten und so regelmäßig kleine Beträge investieren. Zudem können Sie mit ETFs auch von fallenden Kursen profitieren, indem Sie sogenannte Short-ETFs kaufen, die invers zum Index laufen.

Nachteile von ETFs

Keine Überrendite:

ETFs können per Definition nicht besser abschneiden als der Index, den sie abbilden. Sie müssen sich also mit der durchschnittlichen Marktrendite zufriedengeben. Aktiv gemanagte Fonds hingegen haben zumindest theoretisch die Chance, den Markt zu schlagen und eine Überrendite zu erzielen. Allerdings schaffen das nur wenige Fondsmanager auf lange Sicht und nach Abzug aller Kosten.

Tracking Error:

ETFs versuchen zwar, den Index so genau wie möglich nachzubilden, aber es kann immer zu Abweichungen kommen. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Wertpapiere im Index nicht immer vollständig oder in exakter Gewichtung im ETF enthalten sind oder dass es zu zeitlichen Verzögerungen bei der Anpassung des ETF an den Index kommt. Der Tracking Error misst die Differenz zwischen der Wertentwicklung des ETF und des Index. Je höher der Tracking Error ist, desto schlechter ist die Qualität des ETF.

Marktanomalien:

ETFs können auch zu unerwünschten Effekten an den Märkten führen oder diese verstärken. Zum Beispiel können sie zu einer höheren Volatilität beitragen, wenn viele Anleger gleichzeitig in oder aus einem ETF aussteigen.