Schöffe am Landgericht

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Ich bin Schöffe am Landgericht Wuppertal und möchte euch einen Einblick in diese spannende und verantwortungsvolle Aufgabe geben. In diesem Blogartikel erfahrt ihr, welche Aufgaben ein Schöffe hat und bekommt einige hilfreiche Tipps für eine erfolgreiche Amtszeit.

Was ist ein Schöffe?

Ein Schöffe ist ein ehrenamtlicher Richter, der gemeinsam mit Berufsrichtern an Strafprozessen teilnimmt. Als Schöffe repräsentiere ich die Bürger in der Rechtsprechung und trage dazu bei, dass die Urteile fair und gerecht ausfallen. Meine Stimme hat dabei das gleiche Gewicht wie die eines Berufsrichters, was meine Entscheidungen besonders bedeutsam macht.

Aufgaben eines Schöffen

  1. Mitbestimmung in der Rechtsprechung: Meine Hauptaufgabe besteht darin, gemeinsam mit den Berufsrichtern über Schuld oder Unschuld sowie über das Strafmaß zu entscheiden. Dabei ist es wichtig, dass ich meine Entscheidung sorgfältig und unvoreingenommen treffe.
  2. Teilnahme an Verhandlungen: Ich nehme an den Verhandlungen teil, höre mir die Aussagen der Zeugen, die Plädoyers der Anwälte und die Ausführungen des Staatsanwalts an.
  3. Beratung und Urteilsfindung: Nach der Beweisaufnahme und den Plädoyers ziehe ich mich mit den anderen Schöffen und den Berufsrichtern zur Beratung zurück, um ein Urteil zu fällen.

Tipps für meine Tätigkeit als Schöffe

  1. Aufmerksam zuhören: Während der Verhandlung ist es wichtig, dass ich allen Aussagen aufmerksam folge und mir Notizen mache. Jede Information kann entscheidend sein.
  2. Objektivität bewahren: Ich bleibe stets objektiv und lasse mich nicht von persönlichen Vorurteilen leiten. Meine Entscheidungen müssen auf den vorgelegten Beweisen und Fakten basieren.
  3. Aktiv mitdiskutieren: In den Beratungen mit den anderen Schöffen und Richtern ist meine Meinung gefragt. Ich beteilige mich aktiv an den Diskussionen und bringe meine Perspektive ein.
  4. Verantwortung übernehmen: Ich bin mir der Verantwortung bewusst, die mit meinem Amt einhergeht. Meine Entscheidungen haben direkte Auswirkungen auf das Leben der Angeklagten und der Opfer.

Wichtige Rahmenbedingungen

  • Ehrenamtliche Tätigkeit: Meine Tätigkeit als Schöffe ist ehrenamtlich, ich erhalte jedoch eine Entschädigung für Verdienstausfall und Reisekosten.
  • Amtsdauer: Die Berufung zum Schöffen erfolgt alle fünf Jahre. Während dieser Zeit kann ich zu mehreren Sitzungen im Jahr herangezogen werden.
  • Verpflichtung zur Verschwiegenheit: Alles, was ich im Rahmen meiner Tätigkeit erfahre, unterliegt der Verschwiegenheitspflicht. Ich darf keine Informationen an Dritte weitergeben.

Fazit

Als Schöffe am Landgericht Wuppertal leiste ich einen wertvollen Beitrag zur Rechtsprechung und zur Gesellschaft. Meine Aufgabe erfordert Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Objektivität. Mit den oben genannten Tipps bin ich gut gerüstet, um dieser bedeutenden Aufgabe gerecht zu werden.

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4 Kommentare

  1. „Gut vorbereiten:“

    Wie informieren Sie sich im Vorfeld jeweils über den Fall? Besuch der Geschäftsstelle?

    Dank im Voraus für Ihre Antwort.

    1. Danke, Martin! Das war natürlich ein Fehler, da habe ich zu schnell der KI vertraut. Ich habe den Abschnitt gelöscht, weil er falsch war. Deinen Kommentar lasse ich stehen, denn ich finde es super von dir, dass du darauf hingewiesen hast. Danke!

      Richtig ist, dass man sich als Schöffe rechtlich nicht vorbereiten kann. Bei mir gab es zwei Schöffen und eine Berufsrichterin. Die Berufsrichterin hat uns vor der Verhandlung im Richterzimmer (was eigentlich ein ganz kleiner Raum mit drei Stühlen und einem kleinen Tisch war) über den Fall informiert, da sie als einzige von uns vorher die Akteneinsicht hatte. Dadurch sind wir Schöffen unvoreingenommen, denn wir hören alles mehr oder weniger live. Ich hoffe, das war verständlich.

  2. Man merkt sofort, dass der Beitrag ein Kunstprodukt ist, beginnend beim Bild von einem Gericht, in dessen Zusammensetzung ein Schöffe keinen Platz hat über den Hammer, den es in deutschen Gerichten nicht gibt, bis hin zu den stereotypen Formulierungen. Seit wann ist die Verhandlung über einen Menschen „spannend“? Immer wieder geschrieben, nie zutreffend für einen verantwortungsvollen Teilnehmer der Verhandlung. Aufmerksame Schöffen merken dem Beitrag seine künstliche Form schnell an. Seit wann geht ein Schöffen mit „den anderen Schöffen“ in die Beratung. Dann müssten es mindestens drei sein, die es nicht gibt. Auch die fehlende „rechtliche“ Vorbereitung aus den Akten passt nicht zu der Schilderung, dass die Vorsitzende in die Verhandlung einführt, was ja zunächst einmal rein „tatsächlich“ erfolgt. Der Beitrag ist ein schönes Beispiel dafür, wie man „hinter die Worte sehen“ kann – eine wichtige Aufgabe für Schöffen.

    1. Wow, danke für die detaillierte Kritik! Wir arbeiten daran, unser Kunstprodukt noch realistischer zu machen. 😉