Was du von der Kirmes über Preisgestaltung lernen kannst
Stell dir vor, du schlenderst über die Kirmes. Es duftet nach gebrannten Mandeln, Zuckerwatte klebt an den Fingern, und irgendwo schreit jemand „Noch einmal Freiflug!“. Doch wenn du genauer hinschaust – und vor allem auf die Preise – fällt dir schnell etwas auf: Alle verlangen das Gleiche.
Egal ob Zuckerwatte, Pommes oder Fahrgeschäfte – die Preise sind überall identisch. Ältere Fahrgeschäfte kosten 5 €, die neueren 6 € und das brandneue Highlight 7 €. Für Kinder liegt der Preis fast immer bei 3 €. Und das ganz unabhängig davon, ob das Karussell ganz am Anfang der Kirmes steht oder irgendwo hinten in der letzten Ecke.
Genauso ist es an den Schießbuden, Wurfständen oder beim Entenangeln: Gleiches Spiel, gleiche Preise. Kein Stand will günstiger sein als der andere – und keiner traut sich, mehr zu verlangen. Warum auch? Die Kirmes hat etwas geschafft, was viele Unternehmen sich wünschen würden: einen kollektiv akzeptierten Höchstpreis.
Und genau hier steckt die große Lektion für dich:
Du musst nicht immer der Günstigste sein.
Wenn die Nachfrage da ist – und das ist sie auf der Kirmes zweifellos – zahlen die Leute den Preis. Auch wenn er am Limit liegt. Es gibt dort keine Rabattschlachten, keine „Kaufe zwei, zahle eins“-Angebote. Es gibt keine Stammkundschaft, sondern reine Laufkundschaft. Und genau deshalb funktioniert es: Die Leute vergleichen kaum, sie zahlen einfach.
Du kannst das für dein eigenes Business mitnehmen – besonders, wenn du Produkte oder Dienstleistungen anbietest, die sich an Laufkundschaft oder Erstkäufer richten.
Was du dir merken solltest:
- Du musst dich nicht über den Preis von der Konkurrenz abheben.
- Wenn dein Angebot gut ist und die Nachfrage stimmt, zahl dein Kunde auch den Höchstpreis.
- Gerade bei Laufkundschaft zählt der Moment – nicht der günstigste Anbieter.
Die Kirmes gibt es seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten. Und sie funktioniert heute noch nach dem gleichen Prinzip: Alle ziehen beim Preis an einem Strang. Und verdienen gut dabei.
Warum solltest du das also nicht auch tun?