Warum du aufhören solltest, nach einer Nische zu suchen – und was die Kirmes damit zu tun hat

Die Kirmes ist eines der ältesten Geschäftsmodelle überhaupt. Schon im Mittelalter haben Menschen dort Handel getrieben und sich unterhalten lassen – und auch heute funktioniert das Konzept immer noch. Jahr für Jahr strömen Menschen auf Volksfeste, um genau das zu bekommen, was sie erwarten: Spaß, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln.
Klingt simpel? Ist es auch. Und genau das macht es so genial – besonders, wenn du gerade versuchst, ein Business aufzubauen.
1. Die Kirmes zeigt: Du brauchst keine Nische
Du hörst es überall: „Finde deine Nische! Sei einzigartig! Heb dich ab!“
Aber die Kirmes sagt: Bullshit.
Die Leute kommen nicht, um die nächste große Innovation zu entdecken. Sie kommen, weil sie das Bekannte wollen. Sie erwarten gebrannte Mandeln, Lebkuchenherzen, Liebesäpfel oder Popcorn. Und weißt du was? Es gibt oft gleich mehrere Stände mit denselben Süßigkeiten – und alle machen Umsatz.
Du musst nicht der Erste oder Einzige sein. Es reicht, wenn du da bist – zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit dem, was erwartet wird.
2. Innovation ist hier fehl am Platz
Stell dir vor, jemand verkauft auf der Kirmes Kartoffelchips statt Zuckerwatte. Klingt erstmal nicht verkehrt. Aber die Realität? Die Leute laufen vorbei. Nicht, weil Chips schlecht sind – sondern weil sie hier einfach nicht dazugehören.
Die Kirmes ist ein Ort für das Vertraute. Und Menschen wollen das Vertraute. Das gilt nicht nur fürs Volksfest – das gilt auch für dein Business.
3. Hör auf, krampfhaft nach deiner Nische zu suchen
Du musst das Rad nicht neu erfinden. Im Gegenteil: Es kann sogar ein Nachteil sein, wenn du zu sehr versuchst, „anders“ zu sein. Schau dir lieber an, was schon funktioniert – und mach es auch. Oder mach es besser. Oder mach es einfach sympathischer.
Denn: Menschen müssen nicht zur Kirmes gehen, um gebrannte Mandeln zu kaufen. Aber wenn sie schon mal da sind, wollen sie genau das. Und sie sind sogar bereit, 10 Euro für eine kleine Tüte zu zahlen – einfach, weil’s dazugehört.
Fazit: Lieber Stand Nr. 5 als Erfinder des Radieschen-Krokant-Riegels
Wenn du gerade dabei bist, dein Business aufzubauen, dann vergiss für einen Moment das Gerede von der Nische. Du brauchst keine einzigartige Idee. Du brauchst ein funktionierendes Angebot – am besten eins, das die Leute sowieso schon haben wollen.
Mach’s wie die Kirmes:
Biete das an, was läuft. Und wenn du das gut machst, wirst du gesehen, gekauft – und bezahlt.
👉 Im nächsten Beitrag zeige ich dir, was du von der Kirmes für deine Preisgestaltung lernen kannst. Spoiler: Es geht nicht nur um Mandeln für 10 Euro.