Kirmes-Alltag: Mehr als Zuckerwatte und Karussellfahrt

Die Frage, wie viele Stunden man auf einer Kirmes arbeitet, klingt erstmal simpel. Die Antwort aber ist tiefgreifender als man denkt: gefühlt die ganze Zeit.
Stell dir vor, eine Kirmes baut ihre bunte Welt für zwei Wochen auf. Das bedeutet für die Menschen dahinter: zwei Wochen Dauereinsatz. Jeder Tag ist ein Arbeitstag, bis spät in die Nacht, wenn die Lichter der Fahrgeschäfte langsam verlöschen. Und gerade die Wochenenden, wenn die Besucher in Scharen strömen und die Kassen klingeln, sind die intensivsten Tage.
Aber es geht um mehr als nur die reinen Arbeitsstunden an den Ständen und Fahrgeschäften.
Der „Feierabend“ auf der Kirmes ist anders
Hier wird gelebt, gegessen und geschlafen – oft direkt neben dem Arbeitsplatz. Man ist ständig präsent, immer in Rufweite, falls irgendwo eine helfende Hand gebraucht wird. Dieses Gefühl der ständigen Einsatzbereitschaft lässt die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Es fühlt sich an, als ob man wirklich die ganze Zeit arbeitet.
Ein Blick hinter die Kulissen zeigt auch, dass viele helfende Hände aus dem Ausland kommen, besonders aus osteuropäischen Ländern wie Polen, Bulgarien und Rumänien. Eine interessante Beobachtung wirft die Frage auf, ob sich dieser harte Einsatz für jemanden aus beispielsweise Polen überhaupt lohnt. Die ehrliche Antwort ist wohl: eher nicht. Die Verdienstmöglichkeiten in Polen sind gut, und der Aufwand auf der Kirmes steht in keinem idealen Verhältnis dazu.