Wenn der Geldautomat deine Karte frisst – was du wissen solltest, was dir aber keiner sagt

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Ja, es ist wirklich passiert. Ich war 600 Kilometer von Zuhause entfernt, irgendwo in Bayern – ich komme aus NRW – und hatte nur meine eine Bankkarte dabei. Und genau in dem Moment, wo du sie am dringendsten brauchst, passiert’s: Karte rein, zack – weg. Der Automat hat sie einfach geschluckt.

Warum ich nicht vorher geschaut hab, ob der Automat vielleicht eine Macke hat? Weil genau so ein Mist immer dann passiert, wenn man unter Zeitdruck ist, müde, hungrig – und vor allem weit weg von Zuhause.

Was man dir nicht sagt – und was wirklich passiert

In dem Moment denkt man natürlich: „Okay, ich ruf die Bank an.“ Aber Achtung – und hier kommt der Teil, den dir keiner sagt: Wenn du da anrufst und sagst, dass du nicht mehr im Besitz deiner Karte bist, müssen die Mitarbeiter deine Karte sofort sperren. Das ist Pflicht, um dich – aber vor allem die Bank selbst – vor irgendwelchen Haftungsansprüchen zu schützen.

Und was heißt das für dich? Wenn du das machst, stehst du da: ohne Karte, ohne Geld, irgendwo in Bayern, weit weg von allem. Keine gute Kombi.

Was ich gemacht habe

Nach dem ersten Schock hab ich kurz durchgeatmet, den Panikmodus abgeschaltet und meine Optionen sortiert. Anrufen war für mich keine Option. Denn dann wäre ich komplett aufgeschmissen gewesen.

Zum Glück war meine Karte noch auf dem Handy gespeichert – über Google Pay. Also hatte ich noch eine virtuelle Karte. Und die wollte ich unbedingt behalten.

Ich hab mir gesagt: Die Karte ist im Automaten – da kommt erstmal keiner ran. Die ist da relativ sicher. Und was passiert mit solchen Karten? Die werden beim nächsten Befüllen vom Sicherheitsdienst rausgeholt und vernichtet. Ob die dann an die Bank melden, dass da ’ne Karte drin war? Keine Ahnung. Aber ich wollte kein Risiko eingehen, dass die Bank das rausfindet und mir auch noch meine virtuelle Karte sperrt.

Geld besorgen – ohne Karte

Also hab ich’s erstmal bei Rewe probiert, an der Kasse Geld mit Google Pay abheben – hat nicht geklappt. Mist.

Am nächsten Tag bin ich zur Commerzbank-Filiale. An den Schalter. Mit Ausweis und einer kleinen Notlüge: Ich hab gesagt, ich hätte meine Karte in Wuppertal vergessen. Und Wuppertal ist weit weg von Nürnberg – das hat zumindest keiner angezweifelt. Ergebnis: Ich konnte Bargeld abheben, musste aber 10 Euro Gebühren zahlen. Teuer, aber wenigstens hatte ich wieder Geld in der Tasche.

Und das Beste: Meine virtuelle Karte auf dem Handy war immer noch aktiv. Damit konnte ich ganz normal weiter bezahlen – im Supermarkt, beim Tanken, sogar mein Hotel.

Was ich heute weiß

Erst als ich wieder Zuhause war, hab ich die Karte offiziell als verloren gemeldet und mir eine neue schicken lassen.

Und heute weiß ich auch sicher: Die Sicherheitsdienste, die die Automaten befüllen, melden gefundene Karten nicht an die Bank. Die werden einfach vernichtet.

Mein Fazit

Ich hab’s eine Woche lang ohne physische Karte, aber mit etwas Know-how und Glück ganz gut geschafft. War’s die perfekte Lösung? Nein. War’s die Lösung, die für mich in dem Moment funktioniert hat? Ja.

Denn klar: Der richtige Weg ist, die Bank zu informieren und die Karte zu sperren. Aber wenn du dann ohne Geld dastehst – kein Essen, kein Trinken, kein Ticket, kein Sprit – dann bringt dir der richtige Weg auch nichts.

Manchmal muss man improvisieren.

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