Mein Arbeitstag auf der Kirmes

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Hey Freunde,
ich hab mir einen Job auf der Kirmes gesucht! Heute ist jetzt genau eine Woche rum, seit ich dort arbeite – plus ein paar Tage extra für den Aufbau vom Fahrgeschäft. Ja genau, ich arbeite an einem großen Fahrgeschäft! War mir wichtig, dass es keine Fressbude ist, sondern eine richtige Maschine, die die Leute zum Schreien bringt.

Mein Arbeitstag auf der Kirmes

Ich stehe so gegen 8:30 Uhr auf. Um 10 Uhr gibt’s dann erstmal eine Probefahrt. Alles wird abgeschmiert und fertig gemacht, damit später direkt losgelegt werden kann. Das Ganze dauert etwa eine Stunde, also sind wir meistens um 11 Uhr durch.
Die Kirmes selbst startet meistens um 14 Uhr und läuft bis 23 Uhr, am Wochenende sogar bis 24 Uhr. Meine Schicht startet aber erst um 15 Uhr – dann geht’s bis 23 oder eben 24 Uhr durch. Danach kommt noch eine Stunde putzen und aufräumen dazu. Also fängt mein Arbeitstag um 10 Uhr an und endet meistens erst um 1 Uhr nachts.
Pausen gibt’s zwar, aber die verbringt man direkt hinter dem Fahrgeschäft im Mannschaftswagen. So richtig „frei“ hat man also eigentlich nie. Ohne Pause sind das so 10 bis 12 Stunden täglich auf den Beinen.

Was ich genau mache?

Alles Mögliche! Meistens sammele ich die Fahrchips ein und teile den Leuten ihre Sitzplätze zu. Mein Kollege – nennen wir ihn einfach mal „Peter“ – kann kein Deutsch. Also übersetze ich noch nebenbei und kläre alle Fragen der Gäste.

Mein typischer Ablauf:

  • 10 bis 11 Uhr: Vorbereitungen
  • 15 Uhr: Schichtbeginn → Chips einsammeln, Leute einweisen
  • 18 Uhr: kurze Pause, schnell was essen im Mannschaftswagen
  • 18:30 Uhr: weiterarbeiten ohne Pause bis Feierabend
  • Nach Mitternacht: Aufräumen
Nach so einem Tag tun mir ehrlich gesagt immer die Füße weh, weil ich die ganze Zeit stehen muss.

Manchmal ist die Arbeit auch echt eklig.

Zum Beispiel wenn sich jemand im Fahrgeschäft übergibt. Dann heißt’s sauber machen. Ich bin übrigens der Einzige, der Einweg-Gummihandschuhe dabei hat – von zu Hause mitgebracht. Die anderen putzen das einfach mit einem Lappen und bloßen Händen.

Die Musik ballert übrigens den ganzen Tag so laut über unsere Köpfe, dass man sich nur noch anschreien kann. Gehörschutz gibt’s natürlich auch keinen – außer meinen eigenen, den ich mir selbst gekauft hab. Mein Kollege aus Polen ist eh schon halb taub, den stört das nicht mehr.

Auch Arbeitskleidung und Arbeitsschuhe? Hab ich von zu Hause mitgebracht. Mein Kollege läuft mit Adidas-Schlappen und Jogginghose rum.

Insgesamt ist die Arbeit sehr monoton und das ständige Stehen macht’s richtig anstrengend.

Willst du wissen, wie es ist, ein Fahrgeschäft auf- und abzubauen?

Am Abend sind wir alle komplett fertig. Die meisten verziehen sich direkt in ihre Wohnwagen. Einige trinken dann noch – eigentlich trinken hier ziemlich viele, und das auch nicht wenig. Rauchen tun fast alle, ich bin da einer der wenigen Nichtraucher.

Ganz ehrlich:

Ich hab mir die Arbeit auf der Kirmes viel kollegialer und romantischer vorgestellt. Aber am Ende ist es das, was es wirklich ist: Eine richtig harte Arbeit, schlecht bezahlt, meistens von Leuten gemacht, die aus dem Ausland kommen.

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