Erfahrungsbericht: Offene Führung in Vogelsang IP
Das Areal liegt im Nationalpark Eifel – Vogelsang IP steht für Internationaler Platz
Gestern habe ich an einer offenen Führung in Vogelsang IP teilgenommen. Der Eintritt hat 12 Euro gekostet, und das Beste: Man kann auch seinen Hund mitnehmen. Die Führung findet größtenteils draußen statt, deshalb ist gutes Wetter fast schon eine Voraussetzung. Wer die 12 Euro sparen möchte, könnte sich theoretisch einfach zu der Gruppe dazustellen, aber wir haben den Betrag gerne bezahlt. Es hat sich wirklich gelohnt, denn ich habe viel über den Ort und seine Geschichte gelernt.
Ein Einblick in die Vergangenheit
Am meisten hat mich schockiert, wie die Ausbildung der NS-Junker – also der späteren Parteiführung – damals organisiert war. Die Ausbildung dauerte drei Jahre, genau wie eine typische Ausbildung heute. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Es wurde alles mit so viel Willenskraft und Organisation durchgezogen, dass es mich erschreckt hat. Das Böse schien damals eine unglaubliche Stärke in Sachen Planung zu besitzen. Gleichzeitig hat mich der Gedanke beschäftigt, wie unvorbereitet manche unserer heutigen Politiker sind. Eine richtige Ausbildung für politische Führungskräfte könnte sicher nicht schaden.
Auch beeindruckend – und irgendwie erschreckend – war, wie schnell man in den 1930er-Jahren solche riesigen Bauten hochziehen konnte. Wenn ich sehe, wie lange Bauprojekte heute dauern, ist das ein krasser Unterschied. Zum Glück wurden die Pläne damals nicht komplett umgesetzt, denn sonst wäre Vogelsang IP noch gigantischer geworden. Selbst heute, 90 Jahre später, beeindrucken die Gebäude durch ihre Größe und Architektur.
Eine gelungene Führung ohne erhobenen Zeigefinger
Die Führung war hervorragend. Sie war sachlich und ohne erhobenen Zeigefinger, aber es gab deutliche Hinweise auf die grausamen Hintergründe der Gebäude. Viele der Bauwerke sind heute in privater Hand. Dort findet man Restaurants, Hotels und natürlich Museen.
Praktische Infos für Besucher
Auf dem Parkplatz kann man auch mit einem Wohnmobil parken. Wirklich schön sind die Stellplätze zwar nicht, aber immerhin gibt es eine Möglichkeit, sein Grauwasser legal zu entsorgen. Für alle, die weniger Lust auf Geschichte haben, gibt es im großen Gebäude mit Restaurant und Toiletten auch Essen und Getränke. Die Atmosphäre dort ist beeindruckend, und das Angebot reicht von Pommes und Kuchen bis hin zu herzhaften Gerichten.
Fazit
Insgesamt war es ein super Erlebnis. Wer sich für Geschichte interessiert, sollte sich die Führung nicht entgehen lassen. Auch für Besucher, die eher einen entspannten Ausflug suchen, gibt es genug zu entdecken und zu genießen.