Ich bin Industriemeister – hier meine Erfahrungen
![Ich bin Industriemeister – hier meine Erfahrungen 1 meisterbrief](https://adam-one.de/wp-content/uploads/2024/09/meisterbrief.jpg)
Ich bin inzwischen schon über 10 Jahre Industriemeister, Fachrichtung Metall. In diesem Artikel geht es um meine Erfahrungen als Meister im Industriebereich, nicht als Handwerksmeister. Daher spielt die Fachrichtung keine so große Rolle.
Im Gegensatz zum Handwerksmeister macht sich der Industriemeister in der Regel nicht selbstständig. Wir übernehmen Aufgaben im unteren bis mittleren Management – also etwas mehr Verantwortung als ein Schichtleiter, aber etwas weniger als ein Geschäftsführer. Dabei sind die Begriffe nicht genormt! Das ist wichtig zu verstehen. Ich habe als Abteilungsleiter 80 Mitarbeitende betreut und als Betriebsleiter 15. Die Firmen wählen die Begriffe oft frei. Einige bezeichnen die Stelle kleiner, um Gehälter zu sparen; andere machen sie größer, um wichtiger zu wirken. Am Ende kommt es auf die tatsächliche Position und die Aufgaben an, nicht auf die Bezeichnung.
Warum ich mich für den Industriemeister entschieden habe
Warum habe ich mich dafür entschieden, Industriemeister zu werden? Geld spielte natürlich eine Rolle, aber es war nicht der Hauptgrund. Für mich war es viel wichtiger, von der Dreischichtarbeit – also Früh-, Spät- und Nachtschicht – auf eine Tagschicht zu wechseln. Auf Dauer ist das Schichtsystem einfach ungesund, und ich war schon fast 40 Jahre alt. Damit war ich auch einer der Ältesten im Kurs, und das war ein weiterer Grund, es in Vollzeit durchzuziehen.
Die Prüfungen und Herausforderungen
Die Prüfungen waren hart. In NTG (Naturwissenschaftlich-technische Grundlagen) bin ich beim ersten Versuch mit nur 16 Punkten durchgefallen – eine ungenügende Leistung. Ich habe wirklich nichts kapiert, und die Dozenten konnten da leider nicht viel weiterhelfen (siehe auch meine Erfahrungen mit den Eckert Schulen). Wir waren etwa 30 Teilnehmer im Kurs. Ja, ich sage Mann, denn es war keine einzige Frau dabei. Auch bei den Prüfungen, wo Hunderte Prüflinge in einer großen Schulaula saßen, gab es nur zwei Frauen.
Heute bin ich selbst IHK-Prüfer, und es ist immer noch selten, dass wir junge Frauen in Metallberufen prüfen. Zurück zur Prüfung: Die war echt schwer. Es gab immer einige, die meinten, das wäre einfach und so weiter, aber am Ende haben 50 Prozent abgebrochen oder sind erst gar nicht zur Abschlussprüfung angetreten.
Nach der bestandenen Prüfung
Nach meiner bestandenen Prüfung kam dann mein erster Job als Industriemeister. Davon erzähle ich dir im nächsten Teil.
Ein Kommentar