Unternehmensanleihen

Unternehmensanleihen, auch als Corporate Bonds bekannt, sind eine Art der Finanzierung, bei der Unternehmen Geld von Anlegern leihen und dafür feste oder variable Zinsen zahlen. Mit einer Laufzeit von mehreren Jahren können sie sowohl an Börsen als auch außerbörslich gehandelt werden.

Hier möchte ich dir die Vorteile und Risiken von Unternehmensanleihen vorstellen und dir ein paar Tipps geben, worauf du achten solltest, wenn du in diese Anlageklasse investieren möchtest.

Vorteile von Unternehmensanleihen

Höhere Zinsen: Unternehmensanleihen bieten oft höhere Zinsen als Staatsanleihen oder Festgeld, da sie mit einem höheren Ausfallrisiko verbunden sind. Dadurch kannst du eine höhere Rendite für dein investiertes Kapital erwarten.

Liquidität: Da Unternehmensanleihen an einem breiten Markt gehandelt werden, sind sie oft liquider als Aktien. Du kannst deine Anleihe jederzeit verkaufen, wenn du dein Geld benötigst oder deine Meinung über das Unternehmen änderst.

Feste Rückzahlungstermine: Unternehmensanleihen haben einen festen Rückzahlungstermin, an dem du dein investiertes Kapital plus Zinsen zurückerhältst. Das bietet dir Planungssicherheit und schützt dich vor Kursverlusten, wenn du die Anleihe bis zur Fälligkeit hältst.

Rang im Insolvenzfall: Im Insolvenzfall haben Anleihegläubiger einen festgelegten Rang, der bestimmt, wie viel sie vom Unternehmen zurückbekommen können. In der Regel stehen Anleihegläubiger vor Aktieninhabern, was die Chancen erhöht, zumindest einen Teil des Geldes zurückzuerhalten.

Risiken von Unternehmensanleihen

Ausfallrisiko: Es besteht die Möglichkeit, dass das Unternehmen die Zins- oder Tilgungszahlungen nicht leisten kann oder sogar insolvent wird. Dies kann zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust deines investierten Kapitals führen.

Zinsänderungsrisiko: Wenn sich die Marktzinsen während der Laufzeit der Anleihe ändern, kann der Kurs der Anleihe sinken oder steigen. Steigende Marktzinsen können zu Kursverlusten führen, wenn du die Anleihe vor der Fälligkeit verkaufen möchtest.

Währungsrisiko: Wenn die Anleihe in einer anderen Währung als deiner Heimatwährung ausgegeben wird, kann eine Änderung des Wechselkurses deinen Gewinn oder Verlust beeinflussen.

Bonitätsrisiko: Eine Verschlechterung der Kreditwürdigkeit des Unternehmens während der Laufzeit der Anleihe kann zu einer Herabstufung des Ratings durch eine Ratingagentur führen, was den Kurs der Anleihe negativ beeinflussen kann.

Tipps für den Kauf von Unternehmensanleihen

Informiere dich über das Unternehmen: Lies den Geschäftsbericht, die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens. Prüfe seine Marktstellung, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsaussichten.

Prüfe das Rating: Das Rating einer Anleihe, vergeben von unabhängigen Ratingagenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s oder Fitch, gibt dir Hinweise auf die Bonität des Unternehmens und das Ausfallrisiko der Anleihe. Je höher das Rating, desto geringer das Risiko, aber auch die Rendite.

Vergleiche die Konditionen: Achte auf den Kupon, die Laufzeit, den Rückzahlungstermin, den Rang im Insolvenzfall und eventuelle Sonderrechte wie Kündigungs- oder Wandlungsoptionen.

Beachte die Kosten: Informiere dich über die Kosten und Gebühren beim Kauf und Verkauf von Unternehmensanleihen. Diese können je nach Handelsplatz und Broker variieren und deine Rendite schmälern. Wähle daher einen günstigen Anbieter aus.

Unternehmensanleihen sind eine interessante Anlageklasse für Anleger, die auf der Suche nach höheren Zinsen als bei Staatsanleihen oder Festgeld sind und bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen. Um erfolgreich in Unternehmensanleihen zu investieren, solltest du dich gut über das Unternehmen informieren, das Rating prüfen, die Konditionen vergleichen und die Kosten beachten.

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