Mütze On Tour – Zu Fuß durch Europa
Ein Mann, ein Hund und 25.000 Kilometer durch Europa
Stell dir vor, du sitzt da mit einer Europakarte vor dir, kritzelst grob eine Linie quer durch den Kontinent und denkst dir: „Da laufe ich mal lang!“ Verrückt? Bekloppt? Genau das dachte sich Karsten Rinck alias „Mütze“, als er den Startschuss für sein großes Abenteuer gab. Doch was als kleine Idee in seinem Kopf begann, hat sich mittlerweile zu einem epischen Vorhaben entwickelt – eine Fußreise durch fast 40 Länder Europas, mit seinem Hund Lotte an der Seite und einem Handwagen voller Ausrüstung im Schlepptau.
Minimalismus als Lebensstil
Mützes Reise ist nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch eine Übung im Loslassen. Alles, was er dabei hat, passt in seinen Handwagen: Zelt, Kleidung, ein paar Utensilien – mehr braucht er nicht. Dabei geht es nicht nur um den Verzicht auf überflüssige Dinge, sondern um die Konzentration auf das Wesentliche. Jeder Schritt auf dieser Reise zeigt, dass man nicht viel braucht, um frei und zufrieden zu sein. Statt Dinge zu sammeln, sammelt er Erlebnisse und Begegnungen.
Die Route
Los ging’s – natürlich stilecht – an der Hogendiekbrücke in der Nähe seines Elternhauses. Karsten nennt sie liebevoll „die Brücke ins neue Leben“. Von dort führte ihn sein Weg über bekannte Routen wie den Elbe- und Havel-Radweg, vorbei an Erinnerungsorten seiner ersten Reisen. Doch die Reise wurde schnell zum eigenen Abenteuer: Von Deutschland nach Tschechien, dann über die Niederlande, Belgien und Luxemburg weiter nach Frankreich. Aber damit nicht genug: England, Schottland, Irland, Portugal und schließlich durch die Alpen bis in die entlegenen Ecken Osteuropas.
25.000 Kilometer und fünf Jahre
Halt dich fest: Insgesamt plant Karsten eine Strecke von rund 25.000 Kilometern – und das Ganze in etwa fünf Jahren. Wer jetzt denkt, das sei starr durchgeplant, kennt „Mütze“ nicht. Er hat zwar eine grobe Linie gezogen, aber der Rest ist flexibel. Er will dort laufen, wo es ihm gefällt, Menschen treffen, alternative Lebensgemeinschaften besuchen und auch mal eine Pause einlegen, wenn ein Ort ihm besonders gut gefällt. Mal läuft er spontan kleine Umwege, um besondere Plätze zu sehen, dann wieder hält er sich an festgelegte Rad- und Wanderwege, die ihn durch die unterschiedlichsten Landschaften führen.
Begegnungen und Erlebnisse
Karsten berichtet oft von den Menschen, die er unterwegs trifft – von Gastfreundschaft bis zu kuriosen Begegnungen ist alles dabei. Besonders die ländlichen Gegenden und kleinen Gemeinschaften haben es ihm angetan. Er plant sogar, sich bei alternativen Projekten wie dem „WWOOFing“ einzubringen, wo man auf ökologischen Höfen gegen Kost und Logis mitarbeitet. Ein bisschen wie ein Hofknecht aus vergangenen Zeiten.
Kein Problem für „Mütze“
Die Route ist ambitioniert, keine Frage. Vom steilen Erzgebirgskamm bis zu den Pyrenäen – Karsten scheut keine Herausforderung. Selbst die Planungen für das hohe Nordkap in Norwegen stehen schon fest. „Laufen auf Krawall“, nennt er es, wenn er über die letzten Etappen durch Finnland und Norwegen spricht. Doch auch wenn die Strecke hart ist, bleibt er entspannt: Alles kann, nichts muss. Sollte ein Abschnitt zu schwierig werden, wird eben eine Alternative gefunden. Flexibilität ist schließlich sein Markenzeichen.
Das Abenteuer geht weiter
Karstens Reise ist noch lange nicht zu Ende. Wer seine Etappen, die besonderen Orte und all die spontanen Geschichten verfolgen möchte, der sollte unbedingt auf seinem Blog „Mütze On Tour“ vorbeischauen. Dort gibt es nicht nur detaillierte Beschreibungen seiner Ausrüstung und Route, sondern auch eine gehörige Portion Abenteuerlust. Eins wird dabei klar: Es muss nicht immer alles von Anfang an perfekt geplant sein. Manchmal reicht es, einfach loszulaufen – und der Rest entwickelt sich ganz von selbst.
Du willst auch losziehen? Fang klein an. Und wer weiß, vielleicht ziehst du irgendwann auch eine Linie auf einer Karte und startest deine eigene große Reise. Egal ob quer durch Europa oder nur um die Ecke – das Abenteuer wartet überall!
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